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Christliche Schule

Die Matthias-Claudius-Schulen Bochum sind evangelische Schulen. Das Evangelisch-Sein haben wir von den Anfängen an nicht konfessionell verstanden. Evangelisch bedeutet für uns vielmehr vom Evangelium herkommend.

Evangelium ist die gute Nachricht von Jesus Christus. Deshalb haben wir in der Präambel des Trägervereins formuliert, dass wir uns „auch im Schulalltag an Jesus Christus und seiner Botschaft ausrichten" wollen. Wir wollen dabei über alle konfessionellen Unterschiede hinaus das suchen, was uns miteinander verbindet und nicht das, was uns trennt. Deshalb haben wir auch anhand der drei Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses die evangelische Grundlegung und Ausrichtung der Erziehung unserer Schule formuliert. Sie bildet die Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Dabei wollen wir „aus Glauben" erziehen, aber nicht „zum Glauben".

Es ist uns wichtig, von guten Erfahrungen zu erzählen und weiterzugeben. Sie machen auch Mut, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Blick auf die Begleitung und Fürsorge Gottes in Angriff zu nehmen. Auch können sie helfen, Geduld zu entwickeln, Spannungen (nicht nur zwischen Anspruch und Wirklichkeit), in denen wir immer wieder stehen, auszuhalten.

Das evangelische Profil vermittelt sich nicht über Verlautbarungen und Konzepte, sondern über Menschen, die aus dem Glauben heraus leben und bereit sind, eigene Erfahrungen mit dem Evangelium zu machen.

Dieser Kreis umfasst in erster Linie Lehrer, aber auch die Personen, die im Trägerverein Verantwortung übernehmen. Er wird erweitert durch die Menschen, die uns beraten und unterstützen und im Gebet begleiten. Wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass jeder Lehrer aus diesem Selbstverständnis heraus eine Identität als Christ hat und entwickelt, die in den Bezügen des Schullebens, d.h. im Miteinander mit Kollegen, Schülern und Eltern, und im Unterricht Gestalt gewinnt.

Das evangelische Profil unserer Schulen, das bei der Lehrerpersönlichkeit und ihrer christlichen Identität ansetzt, beinhaltet für unsere Schulen eine ungeheure Vielfalt und einen großen Reichtum, der uns vor einer formalen und dogmatischen Umsetzung unseres Profils schützen kann. Die Chancen, die damit verbunden sind, können sich umso mehr entfalten, wenn wir verstehen und in Anspruch nehmen, dass wir auf Ergänzung und Korrektur angewiesen sind.

Das Anliegen unserer Schule ist, Kinder (und auch Eltern) zu einem Leben im Glauben und zum Dienst am Mitmenschen zu ermutigen. Dabei gehen wir von der Überzeugung aus, dass es nur eine Erziehung aus Glauben, aber keine Erziehung zum Glauben geben kann. Es geht nicht um eine Verchristlichung der Fächer, wohl aber um eine sinnvolle Verknüpfung von Fachlichkeit und Christlichkeit in der Person des Lehrers. Christliche Vorstellungen und Aussagen sollen auch dort im Fachunterricht zur Sprache kommen, wo sie sinnvoll einen Sachverhalt erschließen bzw. dessen Kontext erweitern helfen.

Das christliche Selbstverständnis unserer Schule

Aus dem Grundverständnis heraus wurde der Arbeitsauftrag, die Gründung einer christlichen Schule in freier Trägerschaft, zum Schulnamen „Freie Christliche Schule Bochum". Fehldeutungen des Schulnamens (frei-christliche Schule) und Verwechslungen (u.a. mit der Freien Schule Bochum) haben 1991 zur Umbenennung der Schulen in Matthias-Claudius-Schulen Bochum geführt. Die Matthias-Claudius-Schulen werden von einem Schulverein getragen, zu dem Mitglieder der Landes- und Freikirchen gehören. Der Trägerverein ist aus einem Initiativkreis heraus entstanden, der sich überwiegend aus Mitgliedern Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Bochum zusammensetzte. Trägerverein und Schulen sind Mitglied in den Evangelischen Schulbünden, der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen und dem Verband „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen" in NRW.

Zur Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulen (AEBS) unterhalten Schulen und Trägerverein Kontakte. Die Schulen sind nicht der kirchlichen Schulaufsicht unterstellt, werden aber von der Schulabteilung des Landeskirchenamtes in Bielefeld beraten und unterstützt. Auf örtlicher Ebene werden die gewachsenen und neu entstehenden Beziehungen zu den Kirchengemeinden und ihren Institutionen, den Freikirchen und Verbänden auch im Rahmen der Gestaltung und Öffnung von Schule gepflegt. Die Kontakte erstrecken sich natürlich auch auf örtliche Gruppen und Vereine.

Was bestimmt das evangelische Profil maßgeblich? Wie konkretisiert sich dieses Profil im schulischen Alltag? Im Nachfolgenden soll der Versuch unternommen werden, dies zu beschreiben.

Entstehung und Geschichte unserer Schule

In der Entstehung und Geschichte unserer Schulen liegt ein tragender Eckpfeiler unseres evangelischen Profils begründet. In ihrer Betrachtung und Reflektion wird deutlich, dass unsere Schulen nicht allein aus Ideen und Visionen entstanden sind und sich daraus speisen, sondern ihren Ursprung im Auftrag Gottes finden, dem wir nachgekommen sind. So kommt der Anstoß für unsere Schule aus dem Wort des Propheten Jeremia „Suchet der Stadt Bestes" (Jer. 29,6).

Dieses Wort hat eine Suchbewegung (Wie können wir der Stadt Bochum Bestes suchen? Wie können wir Nöte als Herausforderungen begreifen?) ausgelöst, die zur Gründung unserer Schulen und zu unserem Schwerpunkt des gemeinsamen Unterrichts mit Behinderten und Nichtbehinderten aus christlicher Verantwortung geführt hat. Die vielfältigen und vielschichtigen 

Erfahrungen machen bewusst, dass unsere Schulen nicht allein in unserem Vermögen und unseren Möglichkeiten Bestand haben, sondern von Gott und seinem Wirken ermöglicht und getragen werden.

Dabei haben wir beides erlebt: Die Überwindung schier unüberwindlicher Grenzen und Hindernisse, aber auch die Begrenzung unseres Handelns und unserer Einflussmöglichkeiten. Auf diesem Wege haben wir immer wieder Worte des Alten und Neuen Testaments als wegweisenden, tröstenden und auch als korrigierenden Zuspruch erlebt. Das gemeinsame Gespräch und Gebet haben Haltepunkte geschaffen und immer wieder Horizonte aufgezeigt.

In unserem Schulalltag findet das evangelische Profil seinen Ausdruck.

Gottesdienste

In Verbindung mit verschiedenen Festen des Kirchenjahres (Advent, Ostern, Erntedank) sowie am Schuljahresanfang und
-ende feiern wir in der Matthäuskirche Schulgottesdienste, zu denen auch alle Eltern eingeladen sind. Diese Gottesdienste werden von Lehrern, Eltern und der Pastorin vorbereitet. Häufig werden Klassen in die Gestaltung mit einbezogen.

Morgenkreis

Lieder und gemeinsame Gebete haben in jeder Klasse ihren festen Platz am Schulvormittag. Sie sind ein Teil des Morgenkreises in dem der Schultag besprochen wird und die Kinder Gelegenheit haben von sich zu erzählen.

Advent

Die Adventszeit wird in unserer Schule besonders gestaltet. Jeden Morgen werden im Kerzenschein Advents- und Weihnachtslieder gesungen und weihnachtliche Texte vorgelesen. So gehen wir gemeinsam ganz bewusst auf das Weihnachtsfest zu.

Andacht

Jede gemeinsame Konferenz in der Grundschule beinhaltet Andacht und Gebet. Die Kollegen gestalten reihum die Andachten. Gebetsanliegen ergeben sich aus den aktuellen Bezügen zum Schulalltag.